Nachdem ich schon das Buch „Was macht ihr mit meinen Daten“ von Malte Spitz sehr lesenswert fand, bin ich neulich durch Zufall auf das Buch „Die Daten, die ich rief“ von Katharina Nocun aufmerksam geworden.
Die Autorin führt den Leser durch das Thema Datenschutz mit einer sehr leichten, eingängigen und teilweise auch witzigen Schreibweise. Das Buch beginnt quasi in einer Sauna…
Auf diese Art und Weise beschreibt Katharina Nocun anhand ihres eigenen Handelns, welche Daten sie hinterlässt und welche Konsequenzen es mit sich bringt. Denn leider ist ein kostenloser Dienst wie Facebook, Payback oder auch Google nicht wirklich kostenlos. Denn die kostenlose Nutzung hat ihren Preis, nämlich die Daten der Nutzer. Neben der Lektüre der einzelnen Datenschutzvereinbarung, wollte Katharina Nocun auch wissen, welche Daten denn welcher Dienst genau von ihr gespeichert hat. Wie sich vermuten lässt, ist es ungemein mühsam und komplex herauszufinden, welche Daten genau bspw. Amazon von einem erhoben hat. Denn durch die Daten, die jeder bei der Nutzung verschiedenster Dienste hinterlässt, lassen sich wunderbar Nutzungsprofile erstellen, welche sich über zielgerichtete Werbungen ansprechen lassen.
Den wenigsten Nutzern ist sicherlich bewusst, welche umfassenden Daten Facebook erhebt. Bei jedem Bilderupload werden die geographischen Daten gespeichert, auch werden mittels eines Algorithmus Nutzer auf Bildern erkannt. Dass Facebook jedes „gefällt mir“ der Nutzer speichert und somit sehr genau weiß, was einem gefällt, sollte klar sein, dass aber Facebook aber auch über „Gefällt mir“ Buttons auf weiteren Internetseiten erkennt, welcher Facebook Nutzer dort auf der Seite war, wissen nicht viele Nutzer. Somit hat Facebook die Möglichkeit, sehr genaue und detaillierte Nutzerprofile anzulegen. Wieso macht Facebook das? Damit Facebook zielgerichtet Werbung schalten kann. Übrigens werden auch Nutzerprofile angelegt, auch wenn man kein Nutzer von Facebook ist – dass diese so genannten Schattenprofile existieren, ist schon seit etlichen Jahren bekannt. Facebook arbeitet stetig dran, immer noch mehr Daten in das Netzwerk aufzunehmen, Beispiel: Facebook möchte immer gerne Zugriff auf die Adressbücher haben, um den Freundeskreis immer weiter zu vergrößern…..
Aber nicht nur in der Wirtschaft sind Daten ein begehrtes Gut, auch einzelne Gemeinden haben das Potential erkannt und bieten Daten zum Verkauf an. Einwohnermeldeämter haben die Möglichkeit, Adressen der gemeldeten Personen zu verkaufen. Dem Verkauf der eigenen Daten lässt sich natürlich widersprechen – nur wer weiß das? Oder wer kennt die Robinsonliste ?
Die Autorin vermittelt dem Leser ein aktuelles Bild des Themas ‚Daten und Datenschutz‘, dabei werden auf eine sehr unterhaltsame Art die Themen dargestellt. Das Buch lässt sich sehr gut lesen, es sollte von vielen Leuten gelesen werden, damit das Verständnis im Umgang mit den Daten gebildet bzw. verbessert werden kann. Denn wenn was kostenlos ist, gibt es in der Regel einen Haken und der bezieht sich gewöhnlich auf die persönlichen Daten.
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