Untersberg-Überschreitung

Wandern

Ein Freund von mir hat mich auf die Idee gebracht, die „höchsten Summits“ der Berchtesgadener Alpen innerhalb eines Jahres zu besteigen. Irgendwie hat mich das bei meinem Ehrgeiz gepackt und ich begann relativ früh im Jahr das sportliche Ziel unter die Sohlen zu nehmen. Der Karkopf (Lattengebirge) war schon Anfang Mai bestiegen. Gestern war der Untersberg an der Reihe. Trotz der, für diesen Tag angesagten, heißen Temperaturen, entschied ich mich eine kleine Überschreitung zu machen, da ich den Normalweg schon öfter gegangen bin.

Ausgangspunkt meiner Tour war der (kostenlose) Eishöhlen-Parkplatz in Marktschellenberg (ca. 480 m). Von dort aus folgt man dem bezeichneten und unschwierigen Weg, der zur Toni-Lenz-Hütte (1438 m) führt. Erst steiler ansteigend auf einem Forstweg und später etwas weniger steil auf einem Steig, der kurz von der Toni-Lenz-Hütte aus dem Wald heraus ins offene Gelände führt. Bis zur Hütte kann man ca. 2,5 bis 3 Stunden rechnen.

Anschließend führt der Weg weiter aufwärts bis zum Einstieg des Thomas-Eder-Steiges. Der Thomas-Eder-Steig wurde in die Felswand des Untersberges gesprengt und geschlagen, um den Weg zur Mittagsscharte (1677 m) gangbar zu machen. Ca. eine dreiviertel Stunde benötigt man, um den aussichtsreichen Steig zu bezwingen und das Hochplateau des Untersberges zu erreichen. Von der Mittagsscharte aus kann man sich entscheiden nach rechts zum Salzburger Hochthron (1852 m) aufzusteigen, oder nach links über die Hochfläche zum Berchtesgadener Hochthron (1972 m) zu marschieren. Die Überschreitung der Hochfläche stellt ansich kein großes Hinderniss dar, allerdings ist die Sonnenausgesetztheit und die Wasserarmut dort oben schon eher ein Problem. (unbedingt Sonnenschutz und genügend zu Trinken mitnehmen). Genießen sollte man die Überschreitung zum Berchtesgadener Hochthron aber trotzdem, die Ausblicke über die Hochfläche und zu den Chiemgauer Alpen (Staufen, Sonntagshorn) sind überragend. Der höchste Gipfel der Tour ist in 1,5 Stunden zu erreichen und auch die nächste bewirtete Unterkunft, das Stöhrhaus, ist nur eine Viertelstunde weiter entfernt. Vom Berchtesgadener Hochthron ist der Ausblick gigantisch: alle Berchtesgadener Gipfel (und Summits) sind von dort aus zu sehen. Auch der Hohe Dachstein und teilweise der Alpenhauptkamm lassen sich bei schöner Sicht erkennen.

Nach einer ausgiebigen Rast am Gipfel geht es an den langen Abstieg. Das erste Ziel ist das bewirtete Stöhrhaus (1894 m), welches sich gut zum Einkehren eignet. Weiter geht es hinab zum Gatterl und zu den Serpentinen des Stöhrweges. Wir verlassen den Stöhrweg bei der Abzweigung zum Scheibenkaser und treten den Übergang unter den hohen Wänden des Hochthrones an. Zum Scheibenkaser (1436 m) bewegen wir uns nun im Auf und Ab, bis der Kaser nach ca. einer Stunden (vom Stöhrhaus) erreicht ist. Gut, dass anschließend der Weg wieder in bewaldetes Gebiet führt, denn bei schönem Wetter kann die Sonne ganz schön kraftvoll sein, besonders nach so vielen Kilometern Überschreitung. Der folgende Waldweg wird etwas steiler und wird nach einiger Zeit zur Fahrstraße bis er schließlich auf den Parkplatz in Ettenberg (ca .770 m) trifft.

Leider ist es vom Parkplatz noch ca. ein eineinhalbstündiger Marsch durch Ettenberg bis nach Marktschellenberg und zurück zum Wanderparkplatz Eishöhle, aber das gehört zum Spiel dazu. Beim Parkplatz angekommen liegen dann ca. achteinhalb Stunden Gehzeit hinter uns. Alles in allem sind diese Wege auf und vom Untersberg gut ausgebaut und mit der richtigen Kondition leicht machbar. Die Überschreitung selbst verlangt keine großen Orientierungkünste, aber einen trittsicheren Fuß, um nicht auf dem teilweise felsigen Weg auszurutschen.

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