Bei 32° im Schatten in der Arbeit zu Sitzen macht nicht wirklich Spaß. Wandern bei solchen Temperaturen natürlich auch nicht. Aber wieso denn nicht nach der Arbeit noch eine kleine Tour starten? Als Einheimischer tut man sich da leicht und gegen Abend ist die Sonne da auch weitaus angenehmer… Gesagt getan, die Priesbergalm soll’s werden.
Als Ausgangspunkt bietet sich der Parkplatz Hinterbrand (1146 m) an, weil man sich so einige hundert Höhenmeter und viel Zeit sparen kann. Von dort aus weisen die Schilder die Priesbergalmen mit 2 Stunden aus. Das ist aber eher gut geschätzt, 20 Minuten kann man auch bei viel Schauen und moderater Gehweise abziehen und die Wege sind allesamt gut ausgebaut. Hin und Zurück müss man mit ca. zweieinhalb Stunden (reiner Gehzeit) rechnen, allerdings bekommt man dafür eine einfache und aussichtsreiche Tour.
Los geht’s erst einmal bergan durch ein Waldstückchen in Richtung der Jenner Mittelstation, die nach rund einer Viertelstunde erreicht wird. Der Ausblick auf Schönau, Grünstein und Watzmann wird uns noch (fast) den ganzen Weg begleiten. Folgt man dem Weg weiter, kann es passieren, dass man immer wieder auf weidende Kühe stößt, die einem schon mal den Weg verstellen können (meist legen sie sich abends auf den Weg, weil der wärmer ist als die Wiesen).
Der sogenannte „Königsweg“ führt unterhalb des Jennergipfels über Weiden und durch kurze Waldstücke. Seinen Namen hat er vom Königsbach, in dessen Tal er hineinführt. Dem Königsweg folgen wir vorbei an der Strubalm, bis wir von oben schon die Königsbachalmen sehen können. Hier senkt sich der Weg etwas ab und man quert den Königsbach, wo man einen der gelben Wegweiser sieht. Würde man dem Pfad weiter nach unten folgen, würde man in fünf Minuten zur bewirtschafteten Königsbachalm kommen. Bis zur Weggabelung braucht man von Hinterbrand ca. eine Stunde. Der Weg zur Priesbergalm führt und jetzt steil bergauf, wird aber nach ca. zehn Minuten wieder flacher. Ein paar Kurven später trifft man auf die Enzianbrennhütte von Hubert Ilsanker, oder auch einfach „Hubsi“ genannt. Diese Hütte ist eine von mehreren Enzianbrennhütten in den Berchtesgadener Alpen, wo Enzianwurzeln gesammelt und zu Schnaps gebrannt werden. Wenn man Glück hat trifft man hier den Hubsi, der meistens schon ein paar Flaschen im Brunnentrog gekühlt hat und gerne ein oder zwei Stamperl ausschenkt.
Leider gab’s für uns kein Glaserl Enzian mehr, deshalb machten wir uns wieder auf den Weg zur Priesbergalm und auf zum Endspurt. Man durchquert das sogenannte Priesbergmoos, eine leicht sumpfige Ebene und vom Weg aus lassen sich bereits ein paar Blicke auf die oberste der Priesbergalmhütten erhaschen. Blickt man allerdings kurz zurück kann man den Jennergipfel, die Jennerbergstation und das Hohe Brett (2344 m) bestaunen. Den Watzmann kann man erst wieder oben bei den Almen sehen, aber dafür umso imposanter. Nach gut eineinhalb Stunden steht man dann vor der Priesbergalm (1500 m) und kann sich auf eine Rast in schöner Umgebung freuen. Die Priesbergalm selbst ist bewirtschaftet und mancheiner wird sich hier ein Käsebrot mit hausgemachtem Käse oder ein Radler gönnen.
Nach getaner Rast geht’s zurück zum Auto, denn langsam beginnt die Sonne unterzugehen. Um zum Parkplatz Hinterbran zu kommen, folgt man einfach dem Aufstiegsweg. Züruck geht es etwas schneller, aber viel Zeit spart man nicht, da ein Großteil des Weges relativ eben verläuft. Nach einer Stunde hat man es aber wieder bis zum Auto geschafft.
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